Acht Frauen, acht Geschichten, eine Ausstellung: „getragen-tragen-ertragen“: heißt die Werkschau, in der acht Künstlerinnen ihr Plädoyer für die Menschenrechte und die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen zum Ausdruck bringen. Dabei sind die Künstlerinnen so unterschiedlich wie ihre Werke, ihre Geschichten, ihre Ausdrucksformen. Sie kommen aus mehreren Generationen und Ländern. Manche leben schon lange hier, manche sind erst vor Kurzem angekommen. Alia Hissi stammt aus Syrien, Sherin Dawoud aus Kurdistan, Assunta Verrone aus Italien, Kelyne Reis aus Brasilien – und Holle Voss, Marion Kerns-Röbbert, Petra Freese und Sabine Thatje-Körber aus Deutschland.
Manche haben ihre Bilder eigens für die Ausstellung angefertigt, manche präsentieren ältere. Was sie eint, ist ihre Kunst für eine offene, friedliche und solidarische Gesellschaft, in der Mädchen und Frauen den gleichen Wert haben wie Jungen und Männer, in der sie gleiche Rechte und Chancen bekommen.
Der Zeitpunkt dieser Ausstellung auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Wunstorf Sandra Werner könnte nicht passender gewählt sein: Die Eröffnung fällt zwei Tage vor den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Gleichzeitig jährt sich die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zum 71. Mal. Verkündet am 10. Dezember 1948, zählt sie zu den wohl bekanntesten Dokumenten der Welt. „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde“, heißt es im ersten Artikel, das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit in einem anderen.
Die Erklärung der Menschenrechte manifestiert das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, das Recht auf Bildung, freie Entfaltung der Persönlichkeit. Für dieses „Recht auf Recht“ plädierte mit Hannah Arendt schon eine der bedeutendsten Denkerinnen der Moderne. „Man darf sich nicht ducken, man muss aufstehen, sich wehren“, ist in einem ihrer Texte zu lesen.